Gourmet-Segeln – oder Segler mit Zeit haben immer guten Wind

Freunde von uns, Anne und Bruce, leben in Australien und segeln auch gerade mit ihrem Katamaran im nördlichen Great Barrier Reef. In einer der letzten E-Mails fragte Anne:

„Habt ihr auch ein Sturmsegel? Geht ihr raus, wenn es ueber 30 Knoten Wind hat? Ich bin ja kein so mutiger Segler. Schnell segeln – also gestern waren es 11 Knoten (kommt selten vor) – ist fuer mich ok, nur mag ich es nicht, wenn die Wellen zu hoch werden (ueber 1.5-2 m ist fuer mich nichts mehr). Dann bekomme ich Angst. Wir segeln also normalerweise nur, wenn es bis 25 Knoten Wind hat.“

Anne, wir sehen das auch so. Starkwind, Sturm und rauer See versuchen wir aus dem Weg zu gehen. Gerade hatten wir eine Phase von stärkerem Wind (Bild 1). In dieser Zeit lagen wir im sicheren Hafen von Almeria und haben spannende Ausflüge ins Hinterland gemacht.

Im Alboranmeer, unsere aktuelle Position, gibt es fast ausschließlich westliche oder östliche Winde (Bild 2). Als ich vor 20 Jahren zum ersten Mal hier segelte, fehlte mir diese Information und wir sind sehr mühsam gegenan gesegelt. Auf meinem alten Übersegler (Seekarte größeren Massstabs) ist ein Track dazu noch eingezeichnet (Bild 3). Zugegeben, dieser Ehrgeiz fehlt mir heute.

Ab morgen sind wieder Tage mit östlicher Windrichtung angesagt (Bild 4). Wir werden damit gemütlich und sanft durch die See gleiten und freuen uns darauf!

Meine Frau nennt mich ab und zu scherzhaft „Gourmet-Segler“. Mit diesem ironischem Kommentar kann ich aber gut leben und empfinde diese Titulierung als Kompliment.

25 – 30 Knoten Wind (6 -7 Bft) von achtern kann eine schöne und rasante Fahrt bedeuten. Von vorne: NO THANKS!